Meine Lebensgeschichte

von

Gabriele Thies

Das, was man landläufig „Karriere“ nennt, hat mich nie interessiert …

Wofür schlägt dein Herz?

Was heißt für dich: „Deinem Herzen folgen?“ Mein Herz schlägt für ein in Bewusstheit, Leichtigkeit und mit Neugier gelebtes ganzheitliches Leben. Ich bin ein Genussmensch und kann mich auch an kleinen Dingen freuen, ein leckeres Essen oder eine Blume am Schreibtisch zum Beispiel. Ich liebe auch die Natur, vor allem Wasser.

Ich interessiere mich sehr für Menschen und finde es spannend „hinter die Kulissen“ zu schauen, Menschen zu inspirieren und mich inspirieren zu lassen. Mich faszinieren Erkenntnis und Verstehen – mich selber, die Anderen und die Muster des Lebens. Und ich bin glücklich, wenn ich meinem Gegenüber was Positives mitgeben kann – einen kleinen Tipp, aktives Zuhören oder einfach ein Lächeln. Überhaupt lache ich sehr gerne, ich mag entspanntes, fröhliches Lachen und generell eine entspannte, harmonische Stimmung.

Mir macht es Spaß Neues und mich selber auszuprobieren, im Beruf und in der Freizeit (gerne auch was Kreatives) – das mache ich dann eine Weile, bis wieder eine andere Idee kommt…

Wichtig ist mir, dass ich mich, egal um was es geht, selber und ohne Druck dafür entscheiden kann. Früher hatte ich ein Problem damit, dass ich immer was Neues anfange. Mittlerweile habe ich das als eine Wesensart akzeptiert, die zu mir gehört und in der ich aufgehe.

Meine Familie liegt mir sehr am Herzen. Ich wünsche mir so sehr, dass meine beiden Kinder später ein selbstverantwortliches Leben führen, entspannt und zufrieden sind. Ich weiß, sie sind auf einem sehr guten Weg!

Die „Mile Stones“ auf dem Weg zu mir selbst

Nach der Schule habe ich mich für eine Ausbildung zur Hotelfachfrau und Hotel-Betriebswirtin entschieden – eine tolle Erfahrung, die mir die Türen für die nächsten erlebnisreichen Jahre geöffnet hat: Zwischen 20 und 30 habe ich Stationen in Hamburg, Heidelberg und Wiesbaden gemacht und das absolute Highlight waren mehr als zweieinhalb Jahre auf See an Bord zweier Kreuzfahrtschiffe und einer privaten Segelyacht. Ich habe fast alle karibischen Inseln kennengelernt und jeweils vier abenteuerliche Monate auf Tahiti und Fiji, in Australien und Neuseeland verbracht.

Das Geheimnis

Die Liebe zum Meer und allem, was mit Wasser zu tun hat, ist mir eindeutig geblieben, auch wenn ich heute ganz bodenständig nahe München lebe.

Weil ich neue Herausforderungen liebe, habe ich nach meiner Weltreise ein neues berufliches Kapitel aufgeschlagen: Einige Jahre war ich als Geschäftsführungsassistentin in internationalen Konzernen tätig. Eine spannende Zeit, die mir gezeigt hat, wie sehr mir die Themen „Organisieren, Mitdenken und die Fäden Zusammenhalten“ liegen. Nach der Elternzeit folgten einige bunt gemischte Teilzeit-Jobs: Relocation Agentur, Fortbildungsinstitut, Stiftung im Gesundheitsbereich, Beratungsunternehmen. Das Ganze rund um Office, Kommunikation & Event.

Das, was man landläufig „Karriere“ nennt, hat mich nie interessiert. Weder Titel noch Hierarchie waren für mich maßgeblich, ich wollte „nur“ Spaß an meiner Arbeit haben, mich einbringen und weiterentwickeln.

Haben sich dir Hindernisse in den Weg gestellt?

Mich nach meiner 5-jährigen Elternzeit beruflich wiederzufinden, war eine echte Herausforderung, denn Teilzeit bietet in dieser Hinsicht immer noch viel zu begrenzte Möglichkeiten. Das Resultat war, dass ich mit jedem Job unglücklicher wurde, mich weniger verstanden fühlte und gleichzeitig nie das Gefühl hatte, dass ich mein Potenzial, alle meine Erfahrungen und Ressourcen einbringen konnte – und genau das war mir ja so wichtig.

Gerade weil ich so vielseitig war, kam es mir vor, als könnte ich „alles“ ein bisschen, aber nichts richtig. Ich wusste irgendwann gar nicht mehr, was ich selber wollte und hatte das Gefühl, dass ich gar nicht mehr ICH SELBST war. Ich spielte eine Rolle, die mit mir selbst nicht mehr viel zu tun hatte und kam mir komplett fremdgesteuert vor. Das Schlimmste war die fehlende Wertschätzung im beruflichen Umfeld oder ich konnte sie nicht erkennen. Ich fühlte mich zunehmend ausgebrannt und leer.

Meine Suche nach dem „Traumjob“ wurde immer verbissener und oft war ich am Boden zerstört, wenn es wieder nicht klappte. Dazu kamen Kommentare aus meinem Umfeld wie „Steigere dich nicht so rein, das ist ja nur ein Job“ oder „Das, was du suchst, gibt es sowieso nicht“. War damals leider nicht sehr hilfreich für mich, eher das Gegenteil.

Diese Phase war sehr schwierig für mich, machte mir aber deutlich, wie wichtig mir Beruf und Arbeit waren und sind. Jedenfalls wurden meine Gedankenschleifen immer negativer und ich merkte erst gar nicht, wie ich mich selbst blockierte, immer unzufriedener und unglücklicher wurde. Bis schließlich auch mein Körper mir mit massiven Schlafproblemen und erheblichem Bluthochdruck zeigte, dass ich etwas verändern musste, wenn sich die Spirale nicht noch weiter nach unten drehen sollte …

„Wenn du merkst, dass du dich im Kreis drehst, ist es Zeit, aus der Reihe zu tanzen.“

Gabriele auf Sylt

Gleichzeitig nahm ich aber auch eine starke Kraft und Energie in mir wahr: Ich wollte mit Freude, Bewusstsein und Leichtigkeit leben, Spaß haben und nicht kämpfen … nicht kämpfen gegen mich und auch nicht gegen mein berufliches Umfeld. Denn genau das hatte ich die meiste Zeit getan. Ganz tief in mir wusste ich, dass ich gut in meinem Job war und warum sollte es nicht den Ideal-Job für mich geben? So verzweifelt ich einerseits war, so tief war andererseits trotzdem mein Vertrauen.

Der erste entscheidende Schritt in eine andere Richtung war eine NLP-Ausbildung, die mich nach langer Zeit wieder (oder vielleicht überhaupt zum ersten Mal) in Kontakt mit mir selber, meinen Stärken und Schwächen und allen meinen Ressourcen gebracht hat. Und die mir bewusst gemacht hat, dass die fehlende Wertschätzung von außen ganz viel mit meiner eigenen Wertschätzung für mich selbst zusammenhing. Die Lust an neuen beruflichen Herausforderungen war immer schon Teil meines Lebens und deshalb war der nächste Schritt relativ einfach für mich: Ich kündigte und verordnete mir letzten Sommer eine berufliche Auszeit. Das war eine weise Entscheidung, denn mit dem neu gewonnenen Freiraum wurde ich wieder wesentlich offener, gelassener und gleichzeitig kreativer.

Plötzlich eröffneten sich mir ganz neue Horizonte: Was vorher überhaupt nie ein Thema war, nämlich die eigene Selbständigkeit, keimte ganz langsam. Erst war es ein kleines, zartes „Pflänzchen“, das nach und nach gewachsen ist, weil es sich genau richtig angefühlt hat. Heute arbeite ich freiberuflich als Office & Event Manager und als Virtuelle Assistenz. Meine Kunden sind Coaches, Trainer und Berater aus dem Umfeld Selbstmanagement und Persönlichkeitsentwicklung.

Was hat sich seitdem verändert? Was ist dir heute wichtig?

Seitdem hat sich sehr sehr viel für mich verändert und zwar nur zum Guten.

Mein Business steht nach einem Dreivierteljahr noch am Anfang seiner Entwicklung und trotzdem bin ich ausgesprochen zufrieden und glücklich. Denn alles, was mir jahrelang gefehlt hat in meinem Arbeitsleben, kann ich jetzt verwirklichen: Mehr Selbstentscheidung und -verantwortung, Individualität, Abwechslung, spannende Menschen, Kreativität, persönliche Weiterentwicklung und ein hoch inspirierendes Umfeld im Coaching- und Trainingsbereich. Das genieße ich jetzt alles. Ich biete eine hochwertige Unterstützung mit vielen Mehrwerten an und bringe viel von meiner Lebens- und Berufserfahrung ein.

Aktuell bin ich am Überlegen, mich auch als Büro- / Arbeitsplatz-Coach weiterzuentwickeln und Menschen zu einem strukturierteren und leichteren Arbeitsalltag zu verhelfen, um ihnen mehr Freiräume für die schönen Dinge des Lebens zu schaffen. Das Schöne ist jetzt, dass ich selbst Ausrichtung und Umfeld bestimmen kann, das ist ein wunderbares, befriedigendes Gefühl.

Vielleicht mache ich selber auch noch eine Coachingausbildung… ich weiß es noch nicht. Was ich aber weiß, mein Business wird sich, genauso wie ich, weiterentwickeln und es wird gut werden :).

Was sind noch persönliche „Baustellen“, an denen du knabberst?

Das Thema Selbstwert holt mich zwischendurch immer noch ein. Zum Glück kann ich das mittlerweile viel besser erkennen und weiß, wie ich mich selbst wieder positiv programmieren kann, zum Beispiel durch bewusste Wertschätzung und Dankbarkeit für das, was ich schon erreicht habe und was IST.

Ich ertappe mich des Öfteren dabei, dass ich zu kopflastig reagiere, nur auf den Verstand und zu wenig auf mein Herz höre. Dann versuche ich mich zu entspannen und mehr auf die „schönen“ Dinge – die, die mir gut tun, zu konzentrieren. Das macht so Vieles einfacher im Leben!

Erfolg in meiner Selbständigkeit, auch finanzieller Erfolg, ist ein großes Ziel von mir. Hier ist die Geduld gefragt, die leider nicht zu meinen größten Stärken gehört. Zum Glück habe ich viel Vertrauen in mein Leben und das macht es ein klitzekleines bisschen leichter mit der Geduld. Wenn ich geduldig bin, kann ich die Entwicklung beobachten, den richtigen Augenblick abwarten und dann die besten Entscheidungen für die Zukunft treffen. Und dann hat sich doch das Warten und die Geduld gelohnt, oder?

Leider steht mir auch immer wieder meine Lust auf Abwechslung und Neues im Weg. Ich neige dazu, mich in der Fülle meiner Interessen und der vielen Angebote, die heute so einfach zugänglich sind, zu verzetteln. Deshalb versuche ich regelmäßig, mich zu fokussieren und auszurichten auf das, was mir wirklich wichtig ist im Leben. Ich bin so dankbar dafür, wie sich mein Leben entwickelt hat. Ich spüre, wie ich immer mehr zu meinem inneren Kern vorzudringen und fühle mich immer ausgeglichener und gleichzeitig lebendiger. Ich bin wesentlich gelassener als früher: Von einer „Ewig Suchenden“ werde ich zu einer „Findenden“ und immer öfter fühle ich mich „Angekommen“ und bin total glücklich damit.

Woher nimmst du Energie?

Energie bekomme ich sehr viel aus Ruhephasen und Zeit nur für mich. Ich bin gerne mit Menschen zusammen, aber ich bin auch genauso gerne allein.

Als „Early Bird“ stehe ich freiwillig sehr zeitig auf, um mir diese Zeit zu schenken. Ich sitze – wenn’s sein muss auch mit Mütze, Daunenjacke und Wolldecke – frühmorgens gerne draußen, freue mich über meinen Kaffee, meditiere und halte für mich wichtige Dinge schriftlich fest, z.B. wofür ich dankbar bin, was ich mir wünsche, was mir gut gelungen ist. Ich schreibe nur noch Positives auf – das hilft mir, mich auf den Tag auszurichten, meinen Fokus zu halten und zu erkennen, wie kostbar mein Leben ist. Seit ich das mache, ziehe ich übrigens immer mehr positive Menschen, Ereignisse und „Zufälle“ in mein Leben …

Ein anderer Energie-Booster ist ein Mini-Mittagsschläfchen, das ich einschiebe, wann immer es geht. Auch Bewegung (Spazieren gehen, Yoga, Schwimmen) tut mir extrem gut, aber alles ganz easy und ohne Druck.

Und natürlich machen mir die Unternehmungen mit meiner Familie Spaß. Unsere Kinder sind mittlerweile 12 und 14 Jahre alt und gehen allmählich ihre eigenen Wege. Umso schöner finde ich kleine gemeinsame Ausflüge oder einen Spielnachmittag. Wir legen auch viel Wert auf gemeinsames Essen und kochen auch mal miteinander.

Was steht als Nächstes bei dir an?

Ich habe ein tiefes Vertrauen, dass in mir viel mehr steckt und dass ich noch viel erreichen kann. Auch wenn mir der Weg noch nicht ganz klar ist – da käme jetzt wieder die Geduld in Spiel … 😉

„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“
– Franz Kafka –

Für mich ist es wichtig, mit meiner Arbeit etwas Sinnvolles zu tun, die Welt ein kleines bisschen einfacher zu machen. Deshalb macht mir mein Wirken im Coaching- und Trainingsumfeld auch so viel Spaß. Es bringt mich in meiner eigenen Persönlichkeit und Entwicklung weiter und gleichzeitig kann ich andere Menschen unterstützen, sei es direkt oder indirekt.

Ich möchte auch gerne lernen, meine Intuition zu stärken und noch mehr auf Herz und Bauch zu hören. Ich bin überzeugt, dass das in der heutigen, schnelllebigen Zeit immer wichtiger wird!

Was möchtest du den Lesern noch mitgeben?

Kürzlich habe ich mit Erschrecken gelesen, dass viele Frauen ab 40 glauben, dass das „wahre“ Leben vorbei sei. Was für ein Unsinn! Lass dir das das nicht einreden! Lass die Vergangenheit das sein, was sie ist – nämlich vergangen …

Wir können den Wind nicht ändern - Aristoteles

„Du hast jederzeit die Möglichkeit, DEINE Geschichte neu zu schreiben. Auch – oder vielleicht gerade – mit 40, 50 oder 60. Das Leben ist eine Reise und manchmal braucht es Umwege, um zum Ziel zu kommen.“

Lass es DIR gut gehen, dann kannst du deinem Umfeld viel mehr geben. Bleib entspannt, sei freundlich zu dir und halte den Fokus auf das Positive – auf das, wo du hinwillst oder wie du sein willst.

Gabriele Thies


www.gabrielethies.de